Berlin 1997 – wissenschaftliches Programm
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DD: Didaktik der Physik
DD 12: Sitzung 12
DD 12.10: Vortrag
Mittwoch, 12. März 1997, 15:40–16:00, PN 203
Allgemeine Grundlagen der Mechanik — •H. Hille — Gesellschaft für kritische Philosophie GKP Nürnberg
Wie verhält sich eine Sache, auf die keine Kraft einwirkt? Richtig: sie bleibt von sich aus in ihrem Zustand, und bei Einwirkung gibt sie diesen - ebenfalls von sich aus - als Trägheit zu erkennen. Die Akausalität ihres Erhalts ist Grundlage jeglicher Kausalität! Rene Descartes (1596-1650) nannte diesen Sach-Verhalt daher Das Erste Naturgesetz. Ich nenne ihn den Grund-Satz des Erhalts, der durch die Existenz nicht ableitbarer physikalischer Erhaltungssätze seine Richtigkeit erwiesen hat. Er ist die universelle Meßlatte des Forschers zum Erkennen von Kräften. Zusammen mit dem Grund-Satz der Ganzheit (den man das Zweite Naturgesetz nennen könnte), der die Gravitation als eine der Trägheit komplementäre holistische Kraft behandelt (meine Referate in Jena 1996), werden Axiome klassischer Art entwickelt, die für jede Mechanik gelten. Bei Axiomen handelt es sich nicht um intuitive, ungeprüfte Tatsachenbehauptungen sondern um von jedermann durch seine Vernunft prüfbare rationale Prinzipien. Der Sinn von Axiomatik ist es, durch Ableitung aus dem selbst Verständlichen, das Abgeleitete verständlich zu machen.