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Berlin 1997 – wissenschaftliches Programm

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DD: Didaktik der Physik

DD 2: Sitzung 2

DD 2.1: Vortrag

Montag, 10. März 1997, 14:00–14:20, PN 203

Sagbares und Unsagbares beim Kommunizieren über Physik — •H. Gerstberger — Pädagogische Hochschule Weingarten

Der linguistische Ort des Physikunterrichts liegt in dem „Bermudadreieck “von Umgangssprache (natural language NL), Fachsprache (professional language PL) und Mathematik (M). Vermittlungsprobleme zwischen NL und PL wurden auf der Ebene des Vokabulars und im Referenzrahmen von Bedeutungstheorien (etwa H. Putnam) untersucht. Die Beziehung von physikalischen Theorien zu darin verwendeten mathematischen Theorien ist ein Leitmotiv der gesamten neuzeitlichen Physik und betrifft nicht nur die Interpretation einzelner Terme etwa als Bilder im Kalkül der Infinitesimalrechnung, sondern schließlich das gesamte Konzept von Objekten, Eigenschaften und deren Logik, welches in der Quantenphysik bekanntlich der Anschauung der lebensweltlich geprägten klassischen Menschen fremd bleibt. Das Resümé aus diesem Dilemma gerät häufig resignativ oder elitär (z. B. M. Hulin, s. H. Sievers, Phys. Bl. 52 (1996) Nr.11 S. 1145-1147). Didaktische Bemühungen, die dennoch den Standard der Physik des 20. Jahrhunderts als Organisator der Schulphysik zu etablieren trachten, wie z. B. der „Karlsruher Physikkurs“, zahlen jeweils einen spezifischen Preis, der im Spannungsfeld zwischen Anschaulichkeit und Korrektheit ausgehandelt wird.

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