Berlin 1997 – wissenschaftliches Programm
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DD: Didaktik der Physik
DD 7: Sitzung 7
DD 7.2: Vortrag
Dienstag, 11. März 1997, 14:20–14:40, PN 203
Die Einführung der elektrischen und der magnetischen Feldstärke in der Sekundarstufe II — •F. Herrmann — Abtl. für Didaktik der Physik, Universität Karlsruhe
Das elektrische Feld ist ein Stoff oder in gelehrteren Worten ein physikalisches
System. Die elektrische Feldstärke ist eine von mehreren physikalischen
Größen, mit denen man diesen Stoff oder dieses System beschreibt. Diese
einfache Einsicht wird durch die übliche Einführung der Feldstärke über
F = Q · E verbaut. Hier ist Q eine sogenannte Pro-beladung und E die
Feldstärke des Feldes, das sich am Ort von Q befand, bevor Q dort war.
Es entsteht die Vorstellung, das Feld sei ein sehr schwieriger und abstrakter
Begriff. Die Unterscheidung zwischen den Begriffen Feld (ein physikalisches
System, d. h. ein sehr konkretes Gebilde) und Feldstärke (eine physikalische
Größe, d. h. ein mathematisches Konzept) wird fast unmöglich gemacht.
Im Karlsruher Physikkurs werden elektrische und magnetische Feldstärke auf
einem anderen Weg eingeführt: die Elektrische über U/d (d.h. Spannung durch
Abstand) und die Magnetische über I/d (d.h. Stromstärke durch Abstand). Die
Elektrodynamik enthält mehrere innere Analogien. Die Einführung der beiden
Feldstärken enstprechen einander im Rahmen derjenigen Analogien, bei der sich
elektrische Spannung und elektrische Stromstärke, elektrische Ladung und
magnetischer Fluß sowie Kapazität und Induktivität entsprechen.