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HK: Hadronen und Kerne
HK 12: Relativistische Schwerionenstöße III
HK 12.5: Gruppenbericht
Montag, 24. März 1997, 18:30–19:00, HS D
Vergleich von hydrodynamischem Ein- und Dreiflüssigkeiten-Modell — •J. Brachmann, S. Bernard, M. Bleicher, A. Dumitru, J.A. Maruhn und W. Greiner — Institut für Theoretische Physik, Johann Wolfgang Goethe Universität, Robert-Mayer-Str. 8-10, D-60054 Frankfurt/Main
Im hydrodynamischen Einflüssigkeitenmodell führt die Annahme instantaner
lokaler Äquilibrierung von Projektil und Target bei ultrarelativistischen
Einschußenergien zu sehr hohen Verdichtungen und infolgedessen auch zu
hohen Drücken.
Diese Annahme verliert aufgrund der endlichen Abstoppkraft
von Kernmaterie ihre Gültigkeit. In unserem Dreiflüssigkeitenmodell
führen wir daher drei Flüssigkeiten ein, die zu Projektil- und
Targetnukleonen und den neu produzierten Teilchen korrespondieren.
Diese Flüssigkeiten müssen lediglich jede für sich im lokalen
thermodynamischen Gleichgewicht sein, nicht aber untereinander.
Die Kopplung der Projektil- und Targetflüssigkeiten basiert auf der
Vorstellung freier binärer NN-Stöße [1].
Anhand von longitudinalen und transversalen Observablen wird der grundlegende
Unterschied zwischen der Einflüssigkeitenhydrodynamik und dem
beschriebenen Dreiflüssigkeitenmodell diskutiert.
Die Untersuchung von kollektivem Fluß in der Reaktionsebene für endliche
Stoßparameter gestattet eine direkte Messung des aufgebauten Druckes.
Das nächste Ziel ist die Berechnung einer Anregungsfunktion für den
kollektiven Fluß wie sie im Einflüssigkeitenmodell bereits untersucht
wurde [2].
Für eine Zustandsgleichung mit Phasenübergang erster Ordnung zeigt eine solche
Anregungsfunktion einen Einbruch des kollektiven Flusses.
Für das Dreiflüssigkeitenmodell erwarten wir diesen Einbruch erst bei
höheren Einschußenergien, da aufgrund der Berücksichtigung von
Nichtgleichgewichtseffekten die Anregung von Projektil- bzw. Targetnukleonen
geringer ist.
Darüber hinaus sollte eine Verlängerung der Systemlebensdauer am
Verhältnis der inversen Breiten der Zweiteilchen-Korrelationsfunktionen
Rout/Rside abzulesen sein.
Für zentrale Stöße wurde diese Größe als Anregungsfunktion in einem
Einflüssigkeitenansatz von uns untersucht [3] und zeigt ein deutliches
Signal im Bereich des Phasenüberganges.
Gefördert von BMBF, DFG, GSI.
[1] L. M. Satarov, Sov. J. Nucl. Phys. 52(2), 264 (1990)
[2] D. H. Rischke, QM’96 proceedings (1996)
[3] S. Bernard, D. H. Rischke, J.A. Maruhn, W. Greiner, in Vorbereitung (1996)