Göttingen 1997 – wissenschaftliches Programm
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HK: Hadronen und Kerne
HK 14: Kernspektroskopie, schwere Kerne II
HK 14.2: Gruppenbericht
Montag, 24. März 1997, 17:30–18:00, HS F
Untersuchung der Spaltung von relativistischen exotischen Sekundärstrahlen — •Corinne Böckstiegel1, H.-G. Clerc1, M. de Jong1, A. Junghans1, S. Steinhäuser1, J. Benlliure2, A. Heinz2, K.-H. Schmidt2, B. Voss2 und M. Pfützner3 — 1Institut für Kernphysik, Technische Hochschule Darmstadt, Schloßgartenstr. 9, D-64289 Darmstadt — 2GSI Darmstadt, Planckstr.1, D-64291 Darmstadt — 3Universität Warschau, Polen
Am Fragmentseparator (FRS) der GSI wurden mit Hilfe von Sekundärstrahlen Experimente zur Untersuchung der Niederenergiespaltung einer größeren Anzahl verschiedener kurzlebiger, spaltbarer Kerne durchgeführt. Die radioaktiven Strahlen wurden durch die Fragmentation von 238U bei 1 A*GeV erzeugt. Die Sekundärstrahlen konnten im FRS separiert und identifiziert werden. Die ausgewählten Isotope reichten von dem projektilnahen 234U über Kerne an der 126er Neutronenschale bis hin zu N=118, wobei die Elemente Uran bis Radon untersucht werden konnten. Die Spaltung wurde initiiert durch elektromagnetische Anregung und nukleare Stöße in einem Bleitarget bei einer Energie von durchschnittlich 420 A*MeV. Flugzeit- und Energieverlustmessungen erlaubten die Bestimmung der Fragmentladungen, und durch Ortsmessung konnten ihre Geschwindigkeitsvektoren extrahiert werden. Aus den Daten konnten Kernladungsverteilungen und mittlere totale kinetische Energien der Spaltfragmente für elektromagnetische Anregung mit einer mittleren Anregungsenergie von 11 MeV gewonnen werden. Insbesondere wurde der Übergang zwischen symmetrischer und asymmetrischer Spaltung abgedeckt. Aus diesen Informationen ergeben sich neue Perspektiven zur Rolle der Kernstruktur in der Spaltung.