Göttingen 1997 – wissenschaftliches Programm
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HK: Hadronen und Kerne
HK 19: Strahlungsphysik
HK 19.1: Vortrag
Montag, 24. März 1997, 17:00–17:15, HS L
Eine neue interferometrische Methode im weichen Röntgenbereich — •S. Dambach1, H Backe1, N. Eftekhari1, W. Lauth1, Th. Tonn1, Th. Walcher1 und die X12 — 1Institut für Kernphysik, Universität Mainz, D-55099 Mainz — 2
Zur Messung des komplexen Brechungsindex dünner Schichten im Bereich weicher Röntgenstrahlung wurde am Mainzer Mikrotron MAMI ein Interferometer aus zwei kollinear angeordneten Undulatoren entwickelt und getestet. Durchlaeuft der Elektronenstrahl die beiden Undulatoren (2×10 Perioden, λU = 12 mm, K = 1.1) werden zwei Wellenzüge (λ≈4 nm) emittiert, die aufgrund der niedrigen Strahlemittanz (∼3 π nm rad) einen hohen Grad an Kohärenz aufweisen. Die relative Phasenlage zwischen den beiden Wellen, die vom Abstand der beiden Undulatoren abhaengt, kann beim spektral auflösenden Nachweis der Undulatorstrahlung mit Hilfe eines Monochromators gemessen werden.
Befindet sich zusätzlich eine dünne Materieschicht zwischen den beiden Undulatoren, erfährt die zuerst emittierte Welle eine Daempfung sowie eine Phasenverschiebung relativ zur ungestörten Referenzwelle aus dem zweiten Undulator. Der Nachweis der so erzeugten Strahlung eignet sich damit zur simultanen Messung von Real- und Imaginärteil des Brechungsindex. Die Methode wird anhand einer Messung der anomalen Dispersion einer Kohlenstoffolie (d ≤ 0.5 µm) an der K-Absorptionskante demonstriert.
Unterstützt durch DFG (SFB 201) und BMBF (05 MZ 565 TP9)