Göttingen 1997 – scientific programme
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HK: Hadronen und Kerne
HK 39: Vormittagssitzung
HK 39.4: Group Report
Wednesday, March 26, 1997, 12:00–12:30, HS A
Entdeckung tief-gebundener pionischer Zustände in der Reaktion 208Pb(d,3He) * — •H. Geissel1, H. Gilg2, A. Gillitzer2, R.S. Hayano3, J. Homolka2, K. Itahashi3, N. Iwasa1, P. Kienle2, M. Knülle2, M. Münch2, G. Münzenberg1, K. Oyama3, W. Schott4, and T. Yamazaki5 — 1Gesellschaft für Schwerionenforschung, D-64291 Darmstadt, Germany — 2Physik-Department E12, Technische Universität München, D-85747 Garching, Germany — 3Department of Physics, University of Tokyo, 7-3-1 Hongo, Bunkyo-ku, Tokyo 113, Japan — 4Physik-Department E18, Technische Universität München, D-85747 Garching, Germany — 5Institute for Nuclear Study, University of Tokyo, Tanashi, Tokyo 188, Japan
Die Transfer-Reaktion 208Pb(d,3He) wurde bei einer
Deuteronen-Energie von 600 MeV im Bereich negativer Q-Werte um die
Pionmasse untersucht [1].
Transfer-Reaktionen wie (d,3He) sind nach theoretischen
Vorhersagen [2]
besonders geeignet, um die bislang unbekannten
tief-liegenden Bindungszustände negativer Pionen an schweren Kernen
zu bevölkern.
Der Fragmentseparator der GSI Darmstadt wurde als hochauflösendes
Spektrometer für die Identifizierung und die Impulsmessung der
bevorzugt unter 0o emittierten 3He-Ejektile verwendet.
Im Q-Wert-Spektrum wurde unterhalb der Schwelle für die Erzeugung
freier Pionen (−Q=140.15 MeV) eine Struktur mit einer prominenten
Linie bei −Q≈135.5 MeV beobachtet, die dem pionischen
2p-Zustand gekoppelt an die beiden Neutronen-Lochzustände
(p1/2,3/2)n−1 in 207Pb zugeordnet wurde.
Darüber hinaus gibt es Hinweise auf die Bevölkerung weiterer
Zustände insbesondere des 1s-Zustands.
Für die π−-Bindungsenergie im 2p-Zustand erhält man damit
Bπ(2p)=5.4±0.2 MeV.
Die Untersuchung dieser Halo-artigen Pion-Kern-Bindungszustände
liefert Aufschluß über die Pion-Kern-Wechselwirkung bei kurzen
Abständen von wenigen fm, und kann daher auch beitragen, die
wichtige Frage nach der Pionenmasse im nuklearen Medium zu beantworten.
[1] T. Yamazaki et al., Z. Phys. A355 (1996) 219
[2] H. Toki et al., Nucl. Phys. A501 (1989) 653 *gefördert durch das BMBF unter Vorhaben 06TM365