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Göttingen 1997 – wissenschaftliches Programm

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HK: Hadronen und Kerne

HK 42: Kernspektroskopie, mittelschwere Kerne II

HK 42.1: Gruppenbericht

Mittwoch, 26. März 1997, 14:00–14:30, HS E

Struktur und Reaktionen von Exotischen Kernen — •H. Lenske, F. Hofmann und R. Shyam — Institut für Theoretische Physik, Universität Giessen

Atomkerne an den Neutron– und Protonabbruchkanten erlauben erstmals die Untersuchung von Kernmaterie mit extremer Ladungsasymmetrie und bei niedrigen Dichten. Grundzustandseigenschaften und Antwortfunktionen von Kernen an den Abbruchkanten werden mit HFB– und RPA–Methoden beschrieben. Die Ergebnisse zeigen, daß übliche in–medium Wechselwirkungen wie die mikroskopische Brueckner G–Matrix oder das Skyrme-Funktional renormiert werden müssen, um die Stabilitätsgrenzen zuverlässig zu beschreiben. Dies impliziert Änderungen in der Zustandsgleichung von asymmetrischer Kernmaterie, die speziell für Neutronensterne wichtig sind. Ergebnisse für die neutronenreichen 16−26O und 24−36Mg Isotope werden diskutiert. In den schweren O–Isotopen scheint die Paarkraft eine entscheidende Rolle zu spielen, die sich in einer sprunghaften Zunahme des Massenradius äußert. Für die 100−140Sn Isotope wird eine sehr ausgeprägte Neutronenhaut im neutronenreichen Gebiet gefunden, die für 140Sn eine Stärke von mehr als 1fm erreicht. Die Oberfläche dieser Kerne sollte aus einer massiven Schicht von Neutronenmaterie bestehen. Für spektroskopische Untersuchungen eignen sich speziell niederenergetische Transferreaktionen mit inverser Kinematik, wobei die direkte Reaktionstheorie geeignete Methoden zur Verfügung stellt. Ein Optimum wird im Energiebereich um 3 MeV/Nukleon erreicht. Vergleiche von (d,p) und Transferreaktionen an schweren Targets zeigen, daß man durch geeignete Targetwahl den Stoßparameterbereich der Reaktion selektiv festlegen und somit gezielt die Eigenschaften der Überschußteilchensorte untersuchen kann. Weitere Anwendungen beziehen sich auf die mikroskopische Beschreibung hochenergetischer Aufbruchreaktionen im GSI–Energiebereich. Die Rechnungen zeigen, daß insbesondere Absorptionseffekte einen wichtigen Beitrag zu Impulsverteilungen geben.


* unterstützt durch BMBF und GSI Darmstadt

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