Göttingen 1997 – wissenschaftliches Programm
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HK: Hadronen und Kerne
HK 52: Kernkräfte, Kernreaktionen II
HK 52.1: Gruppenbericht
Mittwoch, 26. März 1997, 17:00–17:30, HS F
Zerfall hochangeregter heißer Kerne nach Annihilation von Antiprotonen im Fluge — •F. Goldenbaum — Hahn-Meitner-Institut Berlin
Es wurde erstmalig die Annihilation energetischer (1.22 GeV) Antiprotonen
ausgenutzt, um bei gleichzeitiger Minimierung des Beitrags kollektiver
Anregungen, Formverzerrungen und Kompressionen Zerfallseigenschaften heißer
Kerne bei hohen thermischen Anregungsenergien zu studieren [1].
Die Zerfallsmoden Verdampfung, Multifragmentation, Vaporisation und Spaltung
werden als Funktion der Anregungsenergie E* diskutiert und mit
Modellvorhersagen [2,3] verglichen.
Experimentell werden für 1.22 GeV-p Reaktionen an schweren
Kernen (Uran) auch bei höchsten Anregungsenergien noch große
Spaltwahrscheinlichkeiten bei gleichzeitig moderater IMF-Produktion beobachtet.
Dabei lassen sich die mittleren IMF-Multiplizitäten bis zu hohen Temperaturen
vollständig im Rahmen statistischer Verdampfung interpretieren.
Die Messung der anregungsenergieabhängigen Spaltwahrscheinlichkeit von Ho, Au
und U ermöglicht einen Einblick in die Dynamik des Spaltprozesses.
[1] F. Goldenbaum et al., Phys.Rev.Lett. 77, 1230, (1996)
[2] D.H.E. Gross, Phys.Rev.Lett. 56, 1544, (1986)
[3] Ye.S. Golubeva et al., Nucl.Phys. A483, 539 (1988)