Göttingen 1997 – wissenschaftliches Programm

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HK: Hadronen und Kerne

HK 54: Hadronisch wechselwirkende Sonden IV

HK 54.1: Gruppenbericht

Mittwoch, 26. März 1997, 17:00–17:30, HS H

Assoziierte Strangeness-Produktion am Flugzeitspektrometer COSY-TOF ^* — •A. Metzger — Physikalisches Institut, Universit"at Erlangen-N"urnberg, Erwin-Rommel-Stra"se 1, D-91058 Erlangen

Am Flugzeitspektrometer COSY-TOF wird die assoziierte Strangeness-Produktion im Proton-Proton Sto"s im Schwellenbereich untersucht. Ziel ist es dabei, Information "uber die s s-Quarkpaarerzeugung im nichtperturbativen Bereich der QCD zu gewinnen und die Frage zu kl"aren, inwieweit ein m"oglicher Strangeness-Inhalt des Protons die Observablen beeinflu"st. Die Ergebnisse sind auch von gro"sem Interesse f"ur die Interpretation der Strangeness-Produktion in Schwerionenst"o"sen.
In einem ersten Schritt konnten in einer Produktionsmessung Daten zum Reaktionskanal pp—→ K⁺ Λ p bei Strahlimpulsen von 2.50 GeV/c und 2.75 GeV/c gewonnen werden.
Die Reaktion wird an einem miniaturisierten Fl"ussigwasserstoff-Target angeregt und in einem Apparat, bestehend aus einem modularen Vertexdetektor, dem sogenannten "‘Erlanger Startdetektor"’, und dem "‘J"ulicher Quirl"’ als Stoppdetektor registriert. Alle Komponenten des Gesamtsystems sind hochgradig granular, so da"s neben Energieverlust und Flugzeit die geometrische Information mit hoher Aufl"osung zur Verf"ugung steht. Das Gesamtsystem befindet sich in einem Vakuumtank.
Zur Identifikation wird der verz"ogerte Zerfall des Λ-Hyperons in zwei geladene Teilchen Λ—→ p π⁻ mit einem Verzweigungsverh"altnis von 64% herangezogen, wobei die resultierende Verdopplung der Ladungsmultiplizit"at von zwei nach vier geladenen Teilchen als Grundlage f"ur den Trigger dient. Die Spurinformation erlaubt eine genaue Rekonstruktion der Ereignisse, wobei durch die Identifikation des Sekund"arvertex eine nahezu untergrundfreie Extraktion des Reaktionskanals pp—→ K⁺ Λ p —→ K⁺ p π⁻ p erreicht wird.
Die vorl"aufige Analyse der Daten l"a"st eine Ausbeute von ca. 5000 rekonstruierbaren Ereignissen erwarten. Dies "ubertrifft den bisherigen Welt-Datenvorrat aus exklusiven Messungen im COSY-Energiebereich um Gr"o"senordnungen. Neben dem Detektorverhalten und den Analysemethoden werden im Vortrag erste physikalische Ergebnisse vorgestellt.

^* gef"ordert durch BMBF (06ER358, 06BO511, 06BO569, 06DD558, 06DR569) und FZ J"ulich