Göttingen 1997 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
HK: Hadronen und Kerne
HK 58: Vormittagssitzung
HK 58.3: Gruppenbericht
Donnerstag, 27. März 1997, 10:15–10:45, HS A
Signale einer partonischen Phase der Materie in Bleikern-Kollisionen bei 33 TeV⋆ — •D. Röhrich2, H. Appelshäuser1, C. Bormann2, F. Gabler2, M. Gaździcki2, J. Günther2, R. Renfordt2, G. Roland2, R. Stock2 und H. Ströbele2 — 1GSI Darmstadt — 2Institut für Kernphysik, Universität Frankfurt
In zentralen Blei-Blei Kollisionen bei CERN-SPS Energien werden Energiedichten von etwa 2-3 GeV/fm3 erreicht. Dies ist eine notwendige Bedingung dafür, daß das Reaktionssystem eine partonische Phase durchlaufen hat. Relative Häufigkeiten der unterschiedlichen Hadronen, gemessen im NA49 Experiment, erlauben die Bestimmung thermodynamischer Größen wie Temperatur und chemische Potentiale zum Zeitpunkt des chemischen Ausfrierens bzw. den Grad der Annäherung an Gleichgewichtswerte. Aus Einteilchenspektren und Zweiteilchenkorrelationen werden die charakteristischen Größen der Expansionsdynamik sowie die Parameter des kinetischen Ausfrierens deduziert. So zeigen die NA49 Daten eine nahezu boost-invariante longitudinale Expansion. Zusätzlich gibt es Hinweise auf eine signifikante transversale Expansion. Dieser Befund wird gestützt von der Beobachtung, daß der mittlere Transversalimpuls mit der Teilchenmasse ansteigt.
Eine phänomenologische Betrachtung hadronischer Observablen ergibt
deutliche Unterschiede zwischen AGS- und SPS-Energien. Die
bei kleinen Energien beobachtete Pionabsorption
zeigt sich nicht bei SPS-Energien.
Die Seltsamkeitsproduktion - relativ zur Pionproduktion - in Kernstößen
als Funktion der Strahlenergie weicht deutlich vom Verhalten in
Nukleon-Nukleon Kollisionen ab.
Sowohl die chemischen Ausfrierbedingungen als auch die
Anregungsfunktion von Pion- und Seltsamkeitsproduktion deuten auf eine
partonische Phase im Verlauf einer zentralen Bleikern-Kollision bei
158 GeV/Nukleon hin.
⋆Gefördert vom BMBF und GSI