Göttingen 1997 – scientific programme
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HK: Hadronen und Kerne
HK 77: Vormittagssitzung
HK 77.4: Group Report
Friday, March 28, 1997, 12:00–12:30, HS A
Experimente mit den EUROBALL Cluster-Detektoren am MPI in Heidelberg — •Andrea Jungclaus1 and die deutsche EUROBALL2 — 1II. Physikalisches Institut, Universität Göttingen, Bunsenstr. 7-9, 37073 Göttingen — 2
Von Mai 1995 bis Februar 1996 wurde eine Serie von Experimenten mit
sechs EUROBALL Cluster-Detektoren am Tandembeschleuniger des
Max-Planck-Instituts für Kernphysik
in Heidelberg durchgeführt. Die herausragenden Eigenschaften der
Cluster-Detektoren (insbesondere ihre hohe Nachweiswahrscheinlichkeit bei
hohen γ-Energien und die Flexibilität ihrer räumlichen
Anordnung) ermöglichten die Bearbeitung eines
methodisch und physikalisch breitgefächerten Spektrums
γ-spekroskopi-
scher Fragestellungen. In einer Reihe von
Experimenten wurden mit Doppler-Shift Techniken Lebensdauern unter anderen
in formkoexistenten Kernen in der Gegend um A ≈ 70, in
Schalenmodellkernen mit A ≈ 90
und in Scherenbanden in der A ≈ 190 Region bestimmt. In
γγ-Koinzidenzexperimenten wurde die hohe Effizienz der sechs
Cluster-Detektoren in einem extrem dichten Aufbau (’Cluster cube’)
zur Untersuchung sehr schwacher Reaktionskanäle wie etwa den N=Z Kernen
68Se und 72Kr oder aber schwach populierter Anregungen,
beispielsweise von Isomeren mit großer K-Quantenzahl in den Os-Kernen,
ausgenutzt.
Die Verfügbarkeit neuer Instrumente mit verbesserten Eigenschaften
er-
möglichte auch die Erprobung und
erfolgreiche Anwendung neuartiger Methoden. So gelang
es mit Hilfe der Cluster-Detektoren in Heidelberg, erstmals direkt g-Faktoren
von individuellen, in einer Compoundkernreaktion populierten kurzlebigen
Hochspinzuständen zu bestimmen. Die hierbei benutzte Recoil
Distance Transient Field Technik war zwar seit einigen
Jahren bekannt, konnte aber bislang wegen zu geringer
Nachweiswahrscheinlichkeit nicht erfolgreich angewendet werden.
In diesem Vortrag soll an Hand einiger ausgewählter Beispiele ein
Überblick über die Vielfalt der während der Heidelberger Meßkampagne
erzielten Resultate gegeben werden.