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K: Kurzzeitphysik
K 5: Laserstrahl - Wechselwirkungen
K 5.2: Vortrag
Dienstag, 4. März 1997, 16:15–16:30, RW 2
Gelten die traditionellen optischen Gleichungen auch bei sehr kurzen Laserpulsen ? — •B. H"uttner — Institut f"ur Technische Physik, DLR Stuttgart, Pfaffenwaldring 38-40, D-70569 Stuttgart
Zumindest f"ur Metalle muß dies verneint werden, da keine der f"ur
die Ableitung der Gleichungen,
z.B. der frequenzabh"angigen Absorption oder der optischen
Eindringtiefe, notwendigen Voraussetzungen
erf"ullt wird. Im Einzelnen sind dies: 1. Die Elektronen werden durch
die Fermi-Dirac Verteilungsfunktion
beschrieben. 2. Das System ist im thermodynamischen Gleichgewicht,
d.h. Elektronentemperatur und
Phononentemperatur sind identisch. 3. Die Elektronentemperatur ist
sehr viel kleiner als die Fermitemperatur.
4. Die Elektronentemperatur ist r"aumlich konstant.
Sowohl theoretische als auch experimentelle Arbeiten zeigen, daß die
Elektronen sich w"ahrend und bis in den
Bereich von Pikosekunden nach einem fs-Puls in einem
Nichtgleichgewichtszustand befinden. Einigkeit besteht auch
dar"uber, daß die Elektronentemperatur sehr hohe Werte annehmen kann
und dabei anfangs von der Phononentemperatur
entkoppelt ist. Dies bedingt auch große Temperaturgradienten im
Elektronensystem.
Da die optischen Gleichungen durch die Ankopplung der Photonen an die
Elektronen bestimmt werden ist
zu erwarten, daß durch die ge"anderten Bedingungen Korrekturen und
neue Effekte auftreten. Basierend auf
einer erweiterten Boltzmann Gleichung werden diese im Vortrag
vorgestellt und diskutiert.