Mainz 1997 – wissenschaftliches Programm
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MS: Massenspektrometrie
MS III: HV III
MS III.1: Hauptvortrag
Dienstag, 4. März 1997, 11:45–12:30, HS 20
MALDI in Transmissionsgeometrie und Plumethermalisierung — •M. Schürenberg, T. Schulz und F. Hillenkamp — Institut für Medizinische Physik und Biophysik, Universität Münster, Robert-Koch-Str. 31, D-48149 Münster
MALDI-Massenspektren von Peptiden und Proteinen werden vorgestellt (Matrizes: 2,5-DHB, α-HCCA), die sowohl in der etablierten Auflicht-Bestrahlungsgeometrie als auch in der sog. Transmissionsgeometrie gewonnen wurden, bei der die Probe durch ein optisch transparentes Substrat von der dem Flugzeitmassenspektrometer abgewandten Seite bestrahlt wird. Es konnten keine signifikanten, qualitativen Unterschiede der Spektren zwischen beiden Bestrahlungsgeometrien gefunden werden; weder hinsichtlich der Massenauflösung, der Signalintensität, der Schwellbestrahlungsstärke noch der Anzahl der Spektren, die von derselben Probenstelle gewonnen werden können. Mechanistische Untersuchungen unter Verwendung von DHB-Einkristallen (dotiert mit Cytochrom c), ergaben, daß die Ionenemission in beiden Geometrien auf der bestrahlten Probenseite erfolgt. Mit Hilfe von verzögerter Ionenextraktion konnte die mittlere axiale Geschwindigkeit der Analytionen im Plume gemessen werden: Während im Auflichtfall ein Wert von etwa 650 m/s ermittelt wurde, lag die mittlere Axialgeschwindigkeit in der Transmissionsgeometrie für Verzögerungszeiten größer 0.5 µs bei Null. Dieses Ergebnis wird als eine weitgehende Thermalisierung des MALDI-Plumes im engen Raum zwischen Kristall und Substrat interpretiert.