Mainz 1997 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P 19: Plasmadiagnostik III
P 19.3: Vortrag
Mittwoch, 5. März 1997, 16:45–17:00, P 11
Messung der Liniendichte am W7-AS über den Cotton-Mouton-Effekt — •Ch. Fuchs und H. J. Hartfuss — Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, EURATOM Ass., Boltzmannstr. 2, 85748 Garching
Linienintegrierte Elektronendichten an fusionsrelevanten Plasmen werden üblicherweise mit Interferometern gemessen mit den bekannten Vor- und Nachteilen. Durch Ausnutzung der linearen Doppelbrechung von magnetisierten Plasmen, also des Cotton-Mouton-Effekts, sollte sich eine robuste Messung der Liniendichte verwirklichen lassen.
Solche Messungen werden seit längerem vorgeschlagen [1], eine erste
Realisierung erfolgte vor kurzem am Tokamak T-11M [2]. Besonders günstige
Bedingungen für die Erprobung dieses Meßverfahrens finden sich am
Stellerator W7-AS, da das Magnetfeld nur unwesentlich von
Plasmaströmen mitbestimmt wird und es Sichtlinien gibt, die den
Cotton-Mouton-Effekt frei von Störungen durch den Faraday-Effekt zu
messen gestatten. Durch Variation des Strahlenganges des sondierenden
Strahles kann kontrolliert der Faraday-Effekt überlagert und durch
Messungen bei mehreren Frequenzen (500–700 GHz) vom
Cotton-Mouton-Effekt getrennt werden. Der Aufbau und die Technik der
nötigen Elliptizitätsmodulation werden vorgestellt. Über erste
experimentelle Ergebnisse wird berichtet.
[1] S. E. Segre, Phys. Plasmas 2, 2908-2914 (1995)
[2] V. F. Sevchenko, A. A. Petrov, V. G. Petrov, und U. A. Chaplygin, Plasma Phys. Rep. 22, 28-33 (1996)