Mainz 1997 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P III: HV III
P III.1: Hauptvortrag
Dienstag, 4. März 1997, 11:45–12:30, P 1
Strahlungskühlung in magnetisch eingeschlossenen Plasmen — •B. Unterberg — Forschungszentrum Jülich GmbH, Institut für Plasmaphysik, Ass. EURATOM-KFA, D-52425 Jülich
Magnetisch eingeschlossene Hochtemperaturplasmen haben heute Fusionsprodukte aus Brennstoffdichte, Energieeinschlußzeit und Plasmatemperatur nahe der Schwelle zum ’break even’ erreicht (Fusionsleistung entspricht der von außen zugeführten Heizleistung). Viele dieser Rekordwerte sind in Plasmaregimen mit verbessertem Energieeinschluß erzielt worden. Im Hinblick auf die Anwendbarkeit im Fusionsreaktor gelten über den guten Energieeinschluß hinaus für alle Regime wichtige Randbedingungen, die gleichzeitig erfüllt werden müssen: hohe Brennstoffdichte, akzeptable Verdünnung des Brennstoffes durch ausreichende Abfuhr der Heliumasche und Begrenzung weiterer Verunreinigungen, Energieabfuhr ohne Überlastung der plasmabegrenzenden Elemente, Stabilität und Stationarität der Plasmaentladung. Vor dem Hintergrund dieser Randbedingungen werden Experimente zur Strahlungskühlung am Limitertokamak TEXTOR-94 vorgestellt, die die Vorteile guten Energieeinschlusses (vergleichbar mit ELM-freien H-Moden in Divertortokamaks) und einer gleichmäßigen Abfuhr der Heizleistung durch Strahlung bei hohen Plasmadichten (an der empirischen Greenwald- Dichtegrenze) verbinden. Schwerpunkte der Darstellung sind die Verknüpfung der unterschiedlichen, den Einschluß bestimmenden physikalischen Prozesse und der Einfluß der Plasmarandschicht auf die globalen Plasmaeigenschaften.