Mainz 1997 – scientific programme
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Q: Quantenoptik
Q 1: Nichtlineare Optik I
Q 1.1: Fachvortrag
Monday, March 3, 1997, 14:00–14:30, N 1
Solitonengas — •F. Mitschke1, A. Schwache1, I. Halama1 und Ch. Etrich2 — 1Institut für Angewandte Physik, Universität Münster — 2Institut für Theoretische Optik, Universität Jena
Bekanntlich bilden sich bei Propagation von Lichtpulsen
in Glasfasern mit anomaler Dispersion Solitonen, d.h. formstabile Lichtpulse
mit teilchen-ähnlichen Eigenschaften: sie können Wechselwirkungskräfte
aufeinander ausüben und überstehen Kollisionen unbeschadet.
Experimente zu diesen Eigenschaften haben sich bislang auf den Fall
von zwei Solitonen beschränken müssen.
Hier wird von einem Experiment berichtet,
in welchem ein ganzes Ensemble von Solitonen entsteht.
Dazu wird das Ende der Glasfaser auf ihren Anfang zurückgeführt;
d.h. es wird ein Faserresonator gebildet, der nun synchron von äußeren
Pulsen getrieben wird. Durch die zusätzlichen Interferenzprozesse
in dieser Anordnung organisiert sich der eingestrahlte Puls bei anomaler
Dispersion in ein Ensemble von Solitonen.
Wegen der extrem kurzen involvierten Zeitskalen (sub-ps)
gelingen bislang nur indirekte experimentelle Beobachtungen;
mit numerischen Simulationen und Analysen lassen sich die Eigenschaften
des Ensembles aber detailliert untersuchen.
Alle Solitonen im Ensemble befinden sich in ständiger Relativbewegung.
Das erinnert an ein Gas, daher die Bezeichnung “Solitonengas”.