München 1997 – wissenschaftliches Programm
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AKE: Arbeitskreis Energie der DPG
AKE IV: HV IV
AKE IV.1: Hauptvortrag
Mittwoch, 19. März 1997, 14:30–15:15, 201
Bewertung der Sicherheits- und Umweltaspekte der Kernfusion mit magnetischem Einschluß — •Prof. Dr. Jürgen Raeder — ITER-JCT Garching Joint Work Site, MPI für Plasmaphysik, D-85748 Garching
Die Sicherheits- und Umweltaspekte der Kernfusion mit magnetischem Einschluß wurden für die Kommission der EU im Rahmen einer Studie bewertet. Partner waren praktisch alle Institute, die im Fusionsprogramm der EU arbeiten, einschließlich einer Gruppierung europäischer Firmen aus dem Bereich der Kraftwerkstechnik. Als Basis wurden zwei Modelle für ein Fusionkraftwerk nach dem Tokamakprinzip bis zu dem Umfang entwickelt, der für Sicherheitsanlysen erforderlich war. Die Studie umfasst: (1) Spezifizierung der Plasmaparameter, der technischen Konzepte und der Materialien; (2) Auslegung der Reaktorkomponenten und der Gesamtanlage; (3) Identifizierung der relevanten Störfälle; (4) Sicherheitsanalysen und Bewertung. Wesentliche Elemente sind das inhärente Abschaltverhalten des Fusionsplasmas, die verwendeten Materialien, möglichst geringe Nachwärmeleistungsdichten, sowie die Implementierung von drei Einschlußbarrieren. Aber auch die Verfügbarkeit und Rezyklierbarkeit der Materialien müssen bedacht werden. Trotz des vorteilhaften Potentials des Fusionsprozesses kann man ein attraktives Kraftwerk nur bauen, wenn auch die richtigen Entscheidungen für die Materialien und die Sicherheit getroffen werden.