München 1997 – scientific programme
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EP: Extraterrestrische Physik
EP 1: Heliosphäre 1
EP 1.4: Talk
Monday, March 17, 1997, 09:15–09:30, 332
Radiosondierung einer schnellen koronalen Schockfront — •J. Karl, M. Pätzold und M. K. Bird — Institut für Geophysik und Meteorologie, Universität zu Köln Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
Während der Sonnenkonjunktion der Raumsonde ULYSSES im Sommer 1991 konnte am 1. September 1991 (DOY 244) um 19:35 UT im Rahmen des Solar Corona Experiment (SCE) eine schnelle Schockfront mit hoher Dichte beobachtet werden als sie die Zwei-Wege-Radioverbindung zwischen Raumsonde und Erde durchquerte. Der Elektroneninhalt änderte sich stetig um 350 · 1016 el m−2 innerhalb von 650 Sekunden. Dies entspricht einem Teilchenfluß von v0 · N0 = 1.5 · 1015m−2s−1. Das Ereignis scheint im Zusammenhang zu stehen mit Hα Flares und Radio- und Röntgenausbrüchen, die gegen 13:38 UT registriert wurden. Daraus würde eine Ausbreitungsgeschwindigkeit der Schockfront von 1100 km/s ableitbar sein. Für die Elektronendichte erhält man damit 1360 cm−3. Bei einer heliozentrischen Entfernung von 36 Sonnenradien übersteigt dies die Dichte eines koronalen Streamers oder eines koronalen Lochs um den Faktor 2 bzw 13. Die Dicke des Schocks wird auf 0.95 Sonnenradien abgeschätzt.