München 1997 – wissenschaftliches Programm
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EP: Extraterrestrische Physik
EP 10: Kleine Körper 2
EP 10.1: Vortrag
Mittwoch, 19. März 1997, 15:00–15:15, 332
β-Meteoroide im interplanetaren Raum — •A. Wehry und I. Mann — Max-Planck-Institut für Aeronomie, Postfach 20, D-37189 Katlenburg-Lindau
Unter β-Meteoroiden versteht man interplanetare Staubteilchen, die sich unter Einfluß der Strahlungsdruckkraft auf hyperbolischen Bahnen von der Sonne entfernen. Dies gilt besonders für kleine Teilchen, für die der Strahlungsdruck in der Größenordnung der solaren Gravitation liegt. Die β-Meteoroide entstehen, wenn kleine Teilchen entweder durch die Aktivität von Kometen freigesetzt werden oder als Fragmente von Kollisionen größerer Objekte entstehen. Die Flußrate und Geschwindigkeitsverteilung der β-Meteoroide geben daher Aufschluß über die Kollisionsentwicklung im inneren Sonnensystem. Mit dem Staubexperiment auf der Ulysses-Raumsonde wurden Messungen im äußeren Sonnensystem durchgeführt, bei denen möglicherweise auch β-Meteoroide nachgewiesen werden können. Zur Identifikation möglicher β-Meteoroide wurden Geschwindigkeiten und Einschlagrichtung unter verschiedenen Annahmen für die Bahnen der Mutterkörper berechnet und mit vorhandenen Arbeiten (Baguhl, 1993) verglichen. Beruhend auf diesen Betrachtungen wird eine Abschätzung für den Fluß von β-Meteoroiden außerhalb der Erdbahn angegeben.