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EP: Extraterrestrische Physik
EP 18: Heliosphäre 3
EP 18.11: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 16:30–16:45, 332
Magnetische Löcher: Mirror-Mode-Strukturen oder Solitonen? — •K. Baumgärtel1, K. Sauer1 und E. Dubinin2 — 1Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Aussenstelle Berlin, Rudower Chaussee 5, 12489 Berlin — 2Space Research Institute, 117810 Moskau
Magnetische Löcher (ML’s) sind lokalisierte Depressionen der Amplitude des magnetischen Feldes in einer magnetisierten Plasmaströmung, verbunden mit einer Erhöhung des kinetischen Druckes. Sie sind im Sonnenwind, in den Magnetosheaths von Planeten und in der Umgebung von Kometen beobachtet worden. Detailliertes Beobachtungsmaterial zu ML’s wurden in jüngster Zeit von der Ulysses-Sonde geliefert. Zur Erklärung der physikalischen Natur der ML’s wurde bisher nur die Mirro-Mode-Instabilität herangezogen, die sich in Hoch-Beta- Plasmen mit Temperaturanisotropie entwickeln kann. In diesem Beitrag wird eine alternative Interpretation vorgestellt, die nicht auf eine Plasmainstabilität zurückgreift, sondern auf dem Solitonenkonzept beruht. ML’s werden interpre- tiert als MHD-Solitonen vom Typ der langsamen magnetoakustischen Wellen, die sich quasi-senkrecht zum Magnetfeld mit geringer Geschwindigkeit (im Vergleich zur Alfvengeschwindigkeit) ausbreiten. Diese Interpretation liefert einen direkten Zugang zu den gemessenen Breiten und Tiefen der ML’s.