München 1997 – wissenschaftliches Programm
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EP: Extraterrestrische Physik
EP 18: Heliosphäre 3
EP 18.12: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 16:45–17:00, 332
Ein Pulsar, die Heliosphäre und Pioneer 10 — •K. Scherer1, H. Fichtner2, J.D. Anderson3, and E.L. Lau3 — 1Max-Planck-Institut für Aeronomie, Postbox 20, D37189 Katlenburg-Lindau — 2Institut für Astrophysik und Extraterrestrische Forschung der Universität Bonn, Auf dem Hügel 71, D–53121 Bonn — 3Jet Propulsion Laboratory, M/S 301/230, Pasadena, CA, 91109–8099
Pioneer 10 Dopplerdaten zeigen mindestens zwei Perioden, nämlich 25.34 Tage und etwa 1 Jahr. Ähnliche, teilweise durch die Sonnenrotation bedingte Perioden werden in den Plasmaparametern (z.B. Geschwindigkeit, Protonendichte und -temperatur) des Sonnenwindes bei niedrigen bis mittleren Breiten beobachtet. Aus einer Korrelationsanalyse der Plasma- und Dopplerdaten ergibt sich ein Zusammenhang der zeitlichen Variationen der Laufzeit des Pioneer 10 Radiosignals mit den Variationen des Sonnenwindplasmas, so dass die Periode von 25.34 Tagen als Effekt der Sonnenrotation erklärt werden kann. Die Radiodaten des Pulsars PSR B 1257+12 zeigen ebenfalls eine 25.34 Tage Periode, die mit der Existenz eines kleinen, etwa mondgrossen, den Pulsar umkreisenden Objektes erklärt wurde. Da jedoch PSR B 1257+12 nahe der Ekliptik steht und die Amplitude dieser zeitlichen Variationen im µ s-Bereich liegt, ist es wahrscheinlich, dass das Pulsarsignal demselben Mechanismus unterliegt, der auf das Pioneer 10 Radiosignal wirkt, und somit der hypothetische innere Planet um PSR B 1257+12 ein durch die Heliosphäre bedingtes Artefakt ist.