München 1997 – wissenschaftliches Programm
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EP: Extraterrestrische Physik
EP 18: Heliosphäre 3
EP 18.8: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 15:45–16:00, 332
Deutung von Hubble–Space–Telescope GHRS H–Lyman–Alpha Spektren des interplanetaren Wasserstoffs — •H. Scherer1, H.J. Fahr1 und J.T. Clarke2 — 1Institut für Astrophysik und Extraterrestrische Forschung der Universität Bonn, Auf dem Hügel 71, D–53121 Bonn — 2AOSS Department, University of Michigan, Ann Habour, MI48109, USA
Es wird eine Analyse von 5 in einem Zeitraum von 18 Monaten gemessenen, hochaufgelösten Lyman–Alpha Spektren des diffusen, heliosphärischen Wasserstoffresonanzleuchtens vorgestellt. Grundlage für eine theoretische Beschreibung ist ein Strahlungstransportmodell von Scherer & Fahr, das die thermodynamischen Verhältnisse des interplanetaren Wasserstoffs, eine partielle winkelabhängige Umverteilung der gestreuten Photonen, Selbstabsorption durch den interplanetaren Wasserstoff und ein aktuelles solares H–Lyman–Alpha Profil berücksichtigt.
Ein Vergleich der HST–Daten mit den theoretisch berechneten Spektren zeigt eine signifikante Rotverschiebung der experimentell gewonnen Daten zu den theoretischen Spektren. Dies läßt sich durch ein gedrehtes heliosphärisches „Interface“ (Drehwinkel ≤ 30o) erklären, verursacht durch ein im LISM eingebettetes Magnetfeld. Alternativ kann dies durch einen wesentlich höheren solaren Strahlungsdruck (µ = 1.8) als bisher angenommen erklärt werden.