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München 1997 – wissenschaftliches Programm

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GP: Geschichte der Physik

GP 2: Elektron I

GP 2.1: Vortrag

Mittwoch, 19. März 1997, 14:00–14:30, 122

Lenards Weg zu seiner ersten Veröffentlichung über Kathodenstrahlen — •K. Hübner — Institut für Angewandte Physik, Universität Heidelberg, Albert-Überle-Str. 3 - 5, D-69120 Heidelberg

Angeregt durch den Vortrag von Crookes über „Strahlende Materie“ ist Lenard schon früh an Kathodenstrahlen interessiert. 1888 kann er bei Quincke in Heidelberg mit ersten Versuchen beginnen und benutzt die Kathodenstrahlen zunächst zur Erregung von Fluoreszenz innerhalb der Entladungsröhre. Er unternimmt auch einen Versuch, die Strahlen durch ein Quarzfenster ins Freie zu leiten, was aber mißlingt. 1892 entdeckt Hertz in Bonn, daß dünne Metallfolien für Kathodenstrahlen durchlässig sind, weist Lenard darauf hin und empfiehlt ihm, weitere Versuche anzustellen. Lenard benutzt im Sommer 1892 zuerst eine Entladungsröhre mit einer Trennwand aus sehr dünnem Aluminium und untersucht die Wirkungen der Strahlen hinter der Wand. Bis zum Oktober hat er sich geeignete Aluminium-Folien für Fenster beschafft und kann nun erstmals die Strahlen außerhalb der Entladungsröhre untersuchen. Nach sehr erfolgreichen Versuchen geht er im November daran, die Form der Entladungsröhre zu optimieren. Im Januar 1893 schickt er eine erste Mitteilung an Helmholtz, die in den Berichten der Berliner Akademie veröffentlicht wird. Er führt die Arbeiten mit dieser Röhre weiter und reicht im Dezember 1893 die Veröffentlichung „Ueber Kathodenstrahlen in Gasen von atmosphärischem Druck und im äussersten Vacuum“ bei den „Annalen der Physik und Chemie“ ein, wo sie im Februar 1894 erscheint.

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