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München 1997 – wissenschaftliches Programm

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GP: Geschichte der Physik

GP 2: Elektron I

GP 2.4: Vortrag

Mittwoch, 19. März 1997, 15:30–16:00, 122

Erforschung des jungen Elektrons: Physik und akademische Kultur in Göttingen — •H. Gunther Rudenberg — Rudenberg Associates, 3 Lanthorn Lane, Beverly, Massachusetts 01915, USA

Zur Zeit der Entdeckung des Elektrons durch J. J. Thomson wurden auch in Deutschland grundlegende Versuche ber elektrische Theilchen unternommen. Schon 1896/97 hatte Emil Wiechert in Königsberg den atomaren Charakter und die kleine Masse des Elektrons erkannt und letztere durch Messung von e/m bestdtigt. So kann er mit als Entdecker des Elektrons gelten. Nun suchte er größere Genauigkeit, die er 1897 nach Berufung in Göttingen erreichte. Damit begann über ein Jahrzehnt intensiver Experimentalarbeiten seiner neuen Kollegen über e/m und den Charakter des Elektrons. Dieser wurde dort auch von theoretischen Physikern behandelt, durch Interpretation der Elektrodynamik bewegter Körper oder des Elektrons. So viele relativ harmonische Ergänzungs- und Konkurrenzarbeiten am gleichen Ort kommen nur selten in der Geschichte der Physik vor und sind auf die einzigartige akademische Kultur der Göttinger Physik zurückzuführen. Wir sehen darin sowohl den Einfluß der von Felix Klein geschaffenenen Organisationen, als auch das große Interesse anderer führender Göttinger Professoren am Elektron oder an den Kathodenstrahlen. Dazu müssen wir uns fragen. welche Gründe die Zurückstellung von Wiecherts Entdeckungen am Elektron beeinflußten. Zum Beispiel war er persönlich sehr bescheiden und hatte seine 1896/97 Erkenntisse anfangs erst in Vorträgen und nur viel später (1899) in den Annalen veröffentlicht.

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