München 1997 – wissenschaftliches Programm
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GP: Geschichte der Physik
GP 4: Radioaktivitat I
GP 4.3: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 10:30–11:00, 122
Otto Hahn - “ein der Physik in gewisser Weise nahestehender Kernchemiker” und seine Entdeckungen 1904-1938 — •W. Dedek — Institut für Analytische Chemie, Universität Leipzig, Permoserstraße 15, 04303 Leipzig
Mit der Entdeckung des “Elements” Radiothorium bei Ramsay 1904 begann der Aufstieg Otto Hahns zum Altmeister der Radiochemie. 1905 gelang ihm bei Rutherford die Bestätigung des RdTh und die Entdeckung des RdAc, dann bei Emil Fischer in der Holzwerkstatt das MsTh I und II, die als Ersatz für das teure Ra dienten. Mit L. Meitner fand er 1909 den von Rutherford vorhergesagten alpha-Rückstoß; 1918 konnten sie nach komplizierter chemischer Anreicherung das Protactinium isolieren. Ab 1912 begannen im KWI für Chemie in Dahlem die Arbeiten zur Radiochemie mit K und RB und der ersten Methode zur geologischen Altersbestimmung, die mit der Emanier- und Indikatormethode sowie den Arbeiten zur Fällung und Adsorption - normale und anomale Mischkristalle - fortgesetzt wurden. 1921 gelang ihm das Meisterstück der Entdeckung der ersten Kernisomerie beim U Z. 1936 erschien seine Monographie Applied Radiochemistry - nur in englisch, später in russisch, aber nicht in deutsch. 1935 begannen die Arbeiten zum Problem U + n mit L. Meitner und F. Straßmann, die ihm den Nobelpreis brachten, für den Max Planck ihn und L. Meitner in den dreißiger Jahren bereits mehrfach vorgeschlagen hatte.