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ST: Strahlenphysik und Strahlenschutz

ST V: HV V

ST V.1: Hauptvortrag

Freitag, 21. März 1997, 11:15–11:45, HS 129

Eine deutsche Uranbergarbeiter- Studie zum Radon-Risiko — •Klaus Martignoni — Bundesamt für Strahlenschutz, Institut für Strahlenhygiene, 85762 Oberschleißheim

Die ehemalige DDR war der drittgrößte Uranerzproduzent der Welt. Nach vorläufigen Schätzungen muß davon ausgegangen werden, daß im Erzgebirge mehrere Hunderttausend Bergleute eingesetzt wurden, die zumindest in den Anfangsjahren der Berbauunternehmung Wismut nicht nur hohen Strahlenexpositionen wegen fehlender Strahlenschutzmaßnahmen, sondern auch verschiedenen anderen Noxen wie Staub, Dieselabgasen, etc. ausgesetzt waren. Bis zum Jahr 1989 wurden bei den Bergleuten schon über 5.000 Bronchialkarzinom- und über 14.000 Silikose-Fälle als Berufserkrankungen offiziell anerkannt. Die Dunkelziffer liegt sicher wesentlich höher. Im Jahre 1993 wurde vom Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften mit der Erfassung der Bergleute begonnen. Inzwischen wurden dem Bundesamt für Strahlenschutz Datensätze zum Vitalstatus und zur Arbeitsanamnese von rund 40.000 Bergleuten übergeben. Für 60.000 ehemalige Wismutbeschäftigte soll eine epidemiologische Studie in den nächsten Jahren durchgeführt werden, die damit den Umfang aller bisher vorliegenden Studien übertrifft. Ziel der Studie ist es, auf der Grundlage der jetzt vorliegenden weniger heterogenen deutschen Bergarbeiter-Daten ein besser gesicherte Abschätzung des Radonrisikos zu ermöglichen.

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