München 1997 – wissenschaftliches Programm
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T: Teilchenphysik
T 408: Neutrinos I
T 408.3: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 14:40–14:55, 215
Neutrino Massengrenze im sub–eV Bereich: Das HEIDELBERG–MOSKAU–Experiment — •L. Baudis1, M. Günther1, J. Hellmig1, G. Heusser1, H.V. Klapdor–Kleingrothaus1, S. Kolb1, H. Päs1, Y. Ramachers1, H. Strecker1, M. Völliger1, A. Balysh2, S.T. Belyaev2, D. Kotel’nikov2, and V.I. Lebedev2 — 1Max–Planck–Institut für Kernphysik Heidelberg — 2Russian Science Center Kurchatov Institute, 123 182 Moscow, Russia
Fünf angereicherte 76Germanium Detektoren mit einer aktiven Masse von 10.96 kg sind im Gran–Sasso–Untergrundlabor in Italien in Betrieb. Die Messung liefert keinen Hinweis auf die Existenz des neutrinolosen Doppelbetazerfalls. Aus den summierten Daten aller Detektoren mit einer statistischen Signifikanz von 21 kg·y ergibt sich eine untere Halbwertszeitgrenze für den 76Ge 0νββ–Zerfall von T1/2(0+ → 0+)≥ 1.1· 1025 y (90% C.L.). Aus dieser kann eine Obergrenze von 0.47 eV (90% C.L.) für die Majorana–Neutrinomasse abgeleitet werden.
Im November 1995 wurde die Elektronik zur digitalen Aufnahme von Pulsformen erweitert. Nach einer Meßzeit von 5.4 kg·y mit Pulsformanalyse ergab sich eine Reduktion der integralen Zählrate in dem für den neutrinolosen Doppelbetazerfall relevanten Bereich um einen Faktor 5±1.
Ferner kann man mit diesem Experiment R–Parität verletzende SUSY–Modelle, Majoronmodelle und Leptoquarks untersuchen.