Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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AM: Magnetismus
AM 3: Magnetokristalline Anisotropie
AM 3.1: Hauptvortrag
Montag, 17. März 1997, 14:30–15:15, F5
Ising-Modell - gestern und heute — •S. Kobe — Institut für Theoretische Physik, Technische Universität Dresden , D-01062 Dresden
Das Ising-Modell dient der Beschreibung von Vielteilchensystemen und benutzt als Modellannahmen lediglich die Existenz von diskreten Zuständen seiner Elemente und paarweisen Wechselwirkungen zwischen ihnen. Es wurde 1920 von Wilhelm Lenz vorgestellt. Sein Schüler Ernst Ising verwendete es zur Beschreibung der thermischen Eigenschaften einer linearer Kette von Elementarmagneten mit ferromagnetischen Kopplungen zwischen nächsten Nachbarn. Nachdem in den 40iger Jahren für das quadratische Gitter die Curie-Temperatur bestimmt werden konnte, nahm das Interesse am Ising-Modell stark zu. Bis heute hat es eine Vielzahl von Modellerweiterungen erfahren und wird häufig zum Vergleich mit anderen Modellen herangezogen. Obwohl es ursprünglich zur Beschreibung von magnetischen Festkörpern entwickelt wurde, wird es heute auch auf andere komplexe Systeme angewendet, z.B. bei der Modellierung von neuronalen Netze, biologischen Membranen, Frustration, sozialer Imitation und Kapitalmärkten.