Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
AP: Agrophysik
AP 3: Atmosph
ärenphysik
AP 3.2: Vortrag
Dienstag, 18. März 1997, 10:15–10:30, Phy
Photofragmentation stratosphärischer Halogenoxide — •R. Flesch1, B. Wassermann2, M. Schwell2, U. Rockland2, H.W. Jochims2 und E. Rühl1 — 1Fachbereich Physik, Universität Osnabrück, Barbarastr. 7, D-49069 Osnabrück — 2Inst. f. Physik. Chemie, Freie Universität Berlin, Takustr. 3, D-14195 Berlin
Primäre Photofragmentationsprozesse stratosphärischer Halogenoxide im Anregungsbereich des nahen UV und des sichtbaren Lichtes werden in Laborexperimenten hinsichtlich ihrer relativen Quantenausbeuten studiert. Motivation für diese Arbeiten liegt in der möglichen Bedeutung dieser Prozesse für den stratosphärischen Ozonabbau. Die untersuchten Halogenoxide werden im Labor in Düsenstrahlexpansionen bzw. in gekühlten Strömungssystemen präpariert und mit durchstimmbarer, gepulster Laserstrahlung optisch angeregt. Fragmente aus konkurrierenden Photoprozessen werden nachfolgend mit Hilfe von gepulster Vakuum-UV-Laserstrahlung ionisiert. Die gebildeten Kationen werden dann mittels Flugzeit- Massenspektrometrie simultan nachgewiesen. Für modenselektiv angeregtes Chlordioxid (OClO) wurde neben der prädissoziativen Bildung von ClO+O die Fragmentation in atomares Chlor und molekularen Sauerstoff (Cl+O2) nachgewiesen. Die relative Quantenausbeute beider Prozesse hängt charakteristisch von der Anregungsenergie sowie von der chemischen Umgebung des Moleküls ab. Vergleichbare Untersuchungen wurden auch für das Chloroxid-Dimer (Cl2O2) durchgeführt, das entweder in zwei ClO-Radikale oder in Cl+ClOO zerfallen kann.