Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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DF: Dielektrische Festkörper
DF 11: Elektrische und optische Eigenschaften IV
DF 11.3: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 15:10–15:30, R2
Polarisationsholographie und anisotrope Beugung in zentrosymmerischen Kristallen — •M. Imlau1, B. Sugg1, Th. Woike2 und R.A. Rupp3 — 1Universität Osnabrück, Fachbereich Physik, Barbarastraße 7, 49069 Osnabrück — 2Universität zu Köln, Institut für Kristallographie, Zülpicherstraße 49b, 50674 Köln — 3Universität Wien, Institut für Experimentalphysik, Boltzmanngasse 5, A-1090 Wien
Orthogonal polarisierte Wellen können nicht miteinander interferieren und erzeugen daher keine Intensitätsmodulation. Im Medium entsteht jedoch eine Modulation des Polarisationszustandes, die zum Schreiben holographischer Gitter genutzt werden kann. Wir zeigen, daß auf diese Weise in Na2[Fe(CN)5NO]· 2H2O Einkristallen Volumenphasengitter mit Brechwertmodulationen von Δ n > 10−3 im Spektralbereich von 450-1200nm erzeugt werden können. Dabei werden im [Fe(CN)5NO]2− Anion lokal langlebige metastabile Elektronenzustände angeregt, welche die entsprechenden Brechwertmodulationen hervorrufen. Der Grad der Population und mit ihr die Brechwertmodulation sind von der Polarisation der einfallenden Lichtwelle abhängig. Wird das geschriebene Gitter ausgelesen, so ist die Polarisation der abgebeugten Welle um 90 Grad gegenüber der einfallenden gedreht, so daß anisotrope Beugung vorliegt. Temperaturabhängige Messungen zeigen, daß mit dem Zerfall der Zustände auch die holographischen Gitter verschwinden. Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projekt WO618/1-1 und SFB225, Projekt A6).