Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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DS: Dünne Schichten
DS 3: Sonstiges I
DS 3.2: Vortrag
Montag, 17. März 1997, 10:30–10:45, ZB
Topotaktisches Wachstum von dünnen Mg2SnO4-Spinellschichten auf (100) MgO Substraten — •A. Graff, S. Senz und D. Hesse — Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik Halle
Hochtemperaturreaktionen zwischen dünnen Schichten und kristallinen Materialien findet man sowohl in der HL-Prozessierung, bei der Sinterung von Keramiken, aber auch bei der Synthese von Hochleistungswerkstoffen. In dieser Arbeit geht es um den grundlegenden Einfluß der Gitterfehlpassung zwischen Reaktionsschicht und Substrat auf die Struktur der Reaktionsgrenzfläche. Als Modellsystem dient die Spinellbildungsreaktion zwischen tetragonalem SnO2 und einem kubischen (100) MgO Substrat, wobei der kubische Mg2SnO4-Spinell entsteht. Die Reaktion verläuft via Kationengegendiffusion im stationären Sauerstoffuntergitter. Es wird gezeigt, daß die Gitterfehlpassung zwischen Mg2SnO4 und MgO (von 2%) die Struktur der Reaktionsgrenzfläche und den Einbau von Versetzungen bestimmt. Die Bildung der Spinellschicht beginnt als Inselwachstum, wobei die Gitter von jeweils vier Mg2SnO4-Domänen gegen das MgO um ± 1∘ verkippt sind. Die Gitter von Spinellschicht und Substrat sind aber dann nicht gegeneinander verkippt, wenn die Reaktion im diffusionskontrollierten Reaktionsregime ist. Die Strukturuntersuchungen wurden mittels XRD, TEM, HRTEM und SAED durchgeführt. Die Zusammensetzungen der Schichten wurden mit EDX gemessen.