Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
DY: Dynamik und Statistische Physik
DY 11: Poster I
DY 11.49: Poster
Dienstag, 18. März 1997, 14:30–17:30, F
Eine Theorie der Chevron-Muster. Defektchaos als musterbildendes System — •A. Lindner, A. Rossberg und L. Kramer — Physikalisches Institut der Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth
Seit über 20 Jahren ist bekannt, daß das Streifenmuster der dielektrischen Konvektion in planar verankerten nematischen Flüssigkristallen Tendenz hat, nach dem Übergang zu Defekt-Chaos, Chevronstrukturen auszubilden. Das heißt, parallel zur ursprünglichen Richtung der Konvektionsrollen bilden sich Ketten von Defekten. Zwischen den Ketten sind die Rollen abwechselnd nach rechts und links geneigt. Wir zeigen mit einem „coarse graining“ Modell, daß man diesen Effekt allgemein erwarten kann, wenn das System eine (nahezu) spontane Brechung der Isotropie aufweist [1], welche von außen leicht gestört wird. Bei dielektrischer Konvektion und bei Elektrokonvektion in homeotrop verankerten Systemen, wo jüngst auch Chevrons beobachtet wurden [2], liegt eine solche Situation vor. Der Mechanismus hat Ähnlichkeit mit der Entstehung von Turing-Mustern in Reaktions-Diffusions-Systemen.
[1] A. Rossberg, A. Hertrich, L. Kramer und W. Pesch, Phys. Rev. Lett. 76 (25), 4729 (1996)
[2] P. Toth, Diplomarbeit Bayreuth, 1996