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Münster 1997 – wissenschaftliches Programm

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DY: Dynamik und Statistische Physik

DY 21: Nichtlineare Dynamik und Chaos I

DY 21.4: Vortrag

Donnerstag, 20. März 1997, 16:15–16:30, R4

Zeitreihenanalyse des physiologischen Tremors — •Jens Timmer und Michael Lauk — Freiburger Zentrum für Datenanalyse und Modellbildung, Albertstr.26-28, 79104 Freiburg

Das kleinamplitudige Zittern der ausgestrecken Hand eines Gesunden (physiologischer Tremor) läßt sich durch das Zustandsraummodell als ein linearer stochastischer Prozeß beschreiben, der von Beobachtungsrauschen überlagert ist. In der Regel reichen Prozesse 2. Ordnung zur Beschreibung aus. Physikalisch bedeutet dies, daß die Hand einen gedämpften Oszillator darstellt, der von unkorrellierter Muskelaktivität getrieben wird. Die Kreuzspektralanalyse zwischen der Muskelaktivität und der Bewegung der Hand zeigt, daß die auf der Haut gemessene Muskelaktivität die Newton’sche Kraft repräsentiert, mit der der Muskel auf die Hand wirkt. Im Falle synchronisierter Muskelaktivität (verstärkt phys. Tremor) ist offen, ob diese durch Reflexschleifen oder kortikale Ansteuerung verursacht ist. Der Einfluß von Reflexschleifen laßt sich dadurch detektieren, daß sie die Frequenz und Amplitude der Oszillation der Hand ändern, nicht aber den Verlauf des Phasenspektrums zwischen Muskelaktivität und Handbewegung. Untersuchungen an 19 Probanden zeigen, daß Reflexschleifen bei der Genese dieser Art des Tremors beteiligt sind.

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