Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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DY: Dynamik und Statistische Physik
DY 22: Polymere
DY 22.4: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 16:30–16:45, R1
Ungewöhnliches Verhalten von Polymeren in aperiodischen Potentialen — •Jens-Uwe Sommer und Alexander Blumen — Theoretische Polymerphysik, Universität Freiburg, Rheinstr.12, 79104 Freiburg
Polymerketten, die in quasi-eindimensionalen periodischen Strukturen, wie z.B. Lipidschichten, eingeschlossen sind, zeigen Phänomene, die mit Mitteln der Festkörpertheorie berechenbar sind. Dazu gehören ein effektives Kettenverhalten (analog der effektiven Masse von Elektronen) und die Lokalisation an Störungen des periodischen Potentials. Interessater Weise zeigt sich, daß für endliche Ketten der Länge N der stärkste Lokalisationseffekt bei sehr schwacher Defektkonzentration ρ zu beobachten ist. Es folgt ein nichtmonotones Verhalten charakteristischer Parameter, wie der Kettenausdehnung, als Funktion der Defektkonzentration ρ. Mit Hilfe der Transfermatrixmethode und der für Polymere gültigen Grundzustandsdominanz kann die Defektkonzentration ρc , an der ein maximaler Lokalisationseffekt auftritt, berechnet werden. Es gilt:
ρc L ∼ 1/N , |
wobei L die Lokalisationslänge an einem isolierten Defekt bezeichnet [1]. Die Resultate lassen sich auf dynamische Größen der Ketten, wie die Diffusionskonstante ausdehnen.
[1] J.-U. Sommer and A. Blumen, J. Chem. Phys. 105, 6008 (1996)