Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
DY: Dynamik und Statistische Physik
DY 6: Gitterdynamik
DY 6.7: Vortrag
Montag, 17. März 1997, 16:00–16:15, R1
Unordnungsphänomene in Superionenleitern — •A.F. Privalov, M. Hindennach, P. Schulz und H.-M. Vieth — Institut für Experimentalphysik, Freie Universität Berlin, Arnimallee 14, 14195 Berlin
Dynamische Unordnung wird als wichtigste Ursache für die schnelle ionische Leitung in festen Elektrolyten (Superionenleiter) angesehen. Eine genauere Untersuchung dieser Unordnungsphänomene ist daher von großer Bedeutung. Die Kernspinresonanz (NMR) mit ihrer hohen Empfindlichkeit für lokale statische und dynamische Unordnung stellt hierbei eine sehr geeignete Methode zur Charakterisierung der Ionenbewegung in festen Elektrolyten dar. Von LaF3 mit seiner F− Leitung ist bekannt, daß die NMR-Analyse von Dipolwechselwirkung und chemischer Verschiebung die Unordnung beschreiben kann, wobei eine breite Verteilung von Bewegungskorrelationszeiten und Aktivierungsenergien angenommen werden muß. Durch die Zugabe von heterovalenten Kationen kann hierbei die Beweglichkeit der Anionen stark beeinflußt werden. Am Beispiel von LaF3, bei dem La3+ durch Sr2+ bzw. Ce3+ substituiert wurde, konnte dieser Einfluß auf die Verteilung von F− Korrelationszeiten mit Hilfe von 19F NMR im Detail charakterisiert werden. Für verschiedene Gastkonzentrationen werden die Unordnungsphänomene und ihre Temperaturabhändigkeit zwischen 130K und 1200K im einzelnen diskutiert.