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M: Metallphysik
M 13: Texturen I
M 13.4: Vortrag
Dienstag, 18. März 1997, 18:10–18:30, S 6
Monte-Carlo-Simulation des texturkorrellierten Kornwachs-
tums in Metallen — •K. Mehnert und P. Klimanek — Institut für Metallkunde, TU Bergakademie Freiberg, D-09596 Freiberg
Nach der Primärrekristallisation kommt es in polykristallinen Metallen
bei ausreichender Zufuhr von thermischer Energie zu einer Kornvergröberung.
Dieser auch als Kornwachstum bezeichnete Prozeß kann mit Hilfe der Monte-Carlo-Methode
in geeigneter Weise modelliert werden. Dabei wird die Bewegung der Korngrenzen
auf einem diskreten Gitter durch zufällige Umorientierungen der einzelnen
Gitterplätze simuliert.
Das Kornwachstum wird sehr stark von
der Textur im Material beeinflußt. Sind ausgeprägte Vorzugsorientierungen
vorhanden, so hat der Großteil der Korngrenzen eine geringe Misorientierung.
Diesen sogenannten Kleinwinkelkorngrenzen wird in der Regel eine sehr viel
geringere Mobilität zugeschrieben als den Großwinkelkorngrenzen. In dem
vorgestellten Monte-Carlo-Modell werden diese anisotropen Mobilitäten
durch modifizierte Flip-Raten realisiert. Die 3D-Rechnungen verdeutlichen
den starken Einfluß der Textur und der Mobilitäten auf die Entwicklung
der Textur selbst sowie auf die Kornwachstumskinetik. Abweichungen vom
parabolischen Zeitgesetz des normalen Kornwachstums und
Texturwechsel, wie sie in
Experimenten häufig beobachtet werden, können auf diese Weise
sehr gut simuliert werden.