Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 15: Kristallplastizit
ät II
M 15.6: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 11:30–11:50, S 9
Innere Reibung von torsionsverformten NiAl-Einkristallen — •D. Schaible, M. Hirscher und H. Kronmüller — MPI für Metallforschung, Heisenbergstr.1, 70569 Stuttgart
Hochreine stöchiometrische NiAl-Einkristalle wurden mittels tiegelfreiem induktivem Zonenschmelzen unter Ar-Atmosphäre hergestellt. Durch eine anschließende Glühbehandlung (T ≥ 1073 K) konnte das elektrische Restwiderstandsverhältnis (R273 K : R4,2 K) von 5 auf 15 verbessert werden. Diese Proben können bei Raumtemperatur mehrere Prozent in Torsion verformt werden.
Mit einem Hochtemperaturtorsionspendel (Meßbereich: 300 K - 1500 K) wurde die Amplituden- und Frequenzabhängigkeit der Inneren Reibung untersucht. Nach Torsionsverformung bei Raumtemperatur treten im Temperaturbereich zwischen 300 K und 1100 K zwei Relaxationsmaxima auf, die bei einer Frequenz von 10 Hz bei etwa 560 K und 830 K liegen. Die Relaxationsstärke der Maxima hängt von der Größe der Verformung, der Kristallorientierung und der angelegten Amplitude der Torsionsschwingung ab. Beide Maxima heilen während der Messung aus und verschwinden nach einer Anlaßbehandlung über 1000 K vollständig. Nach einer erneuten Torsionsverformung bei Raumtemperatur treten beide Maxima wieder auf. Mit isothermen Messungen wurde die Ausheilkinetik beider Relaxationen bestimmt. Die Ergebnisse werden im Rahmen der Versetzungsbewegung und der Versetzungsverankerung diskutiert. (Diese Arbeit wurde von der DFG gefördert.)