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M: Metallphysik
M 16: Kristallplastizit
ät III
M 16.3: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 15:10–15:30, S 8
Ab-initio Berechnung der Stapelfehlerenergien in intermetallischen Verbindungen — •J. Ehmann, S. Kohlhammer und M. Fähnle — Max-Planck-Institut für Metallforschung, Heisenbergstr. 1, D-70569 Stuttgart
Intermetallische Verbindungen sind aufgrund ihrer geringen Dichte und ihrer Stabilität bei hohen Temperaturen moderne Hochleistungswerksoffe. In Ni3Al oder TiAl durchläuft die kritische Scherspannung mit der Temperatur ein Maximum, was meist mit dem Kear-Wildorf Mechanismus erklärt wird. Man nimmt an, daß [011] Versetzungen in eine metastabile, planare, bewegliche Anordnung aus Partialversetzungen und Stapelfehlern aufspalten, welche bei hohen Temperaturen thermisch aktiviert in eine nicht-planare, unbewegliche Anordnung übergeht. Als treibende Kraft hierfür wird die Anisotropie der Antiphasengrenz- (APB) Energie angesehen. Für Ni3Al und TiAl wurden die Energien des intrinsischen Stapelfehlers (ISF), der {111} und {100} APB sowie des komplexen Stapelfehlers (CSF) berechnet. In Ni3Al ergab sich für die beiden APB eine gute Übereinstimmung mit experimentellen Werten, wobei die Energie der {111} APB etwa 1,5 mal größer als diejenige der {100} APB war. Die Energie des ISF ist jedoch deutlich zu groß. In TiAl zeigte sich, daß die {111} APB instabil ist und sich in einen CSF umwandelt. Auch hier ergab sich eine Anisotropie der APB-Energie auf {111} und {100} Ebenen. Die berechneten Energien sind, verglichen mit experimentellen Werten, jedoch zu groß. Mögliche Gründe hierfür werden diskutiert.