Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 16: Kristallplastizit
ät III
M 16.8: Vortrag
Donnerstag, 20. März 1997, 17:10–17:30, S 8
Der Supraleiter als Modell für die Versetzungstheorie und Plastizität — •J.L. Marqués and K.-H. Anthony — AG Theoretische Physik, Universität-GH Paderborn, Warburgerstraße 100, D-33098 Paderborn.
Ein Festkörper unter äußerer Spannung hat drei verschiedene Verhaltensbereiche. Bis zu einer bestimmten kritischen Spannung verhält sich der Körper elastisch. Oberhalb dieser kritischen Spannung werden topologische Defekte (Versetzungen) in großer Anzahl an den Frank–Read–Quellen durch die von außen angelegte Kraft erzeugt. Da sich diese Versetzungen durch den Körper bewegen können, wird dieser weicher. Dieses plastische Verhalten hört auf, wenn einige Versetzungen Lomer–Cottrell–Barrieren und andere Hindernisse bilden, so daß die anderen Versetzungen nicht weiterlaufen können. Damit wird der Körper wieder härter. In Analogie mit dem Modell der Supraleitung der Festkörperphysik und dem des Quark–Confinements der Elementarteilchenphysik wird ein Modell mit drei Phasen eingeführt, wo die Coulomb–Phase des Supraleiters mit dem elastischen Bereich, die abgeschirmte Phase (oder Higgs–Phase) mit dem plastischen Bereich, und die Confinement–Phase mit der Verfestigung identifiziert wird.