Münster 1997 – wissenschaftliches Programm

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M: Metallphysik

M II: HV II

M II.1: Hauptvortrag

Montag, 17. März 1997, 14:30–15:05, S 8

Phasenstabilität und Phasenumwandlungen in grenzflächenbestimmten Materialien — •U. Herr¹, H. Geisler¹, K. Samwer¹ und R.S. Averback² — ¹Institut für Physik, Universität Augsburg, 86159 Augsburg — ²Dept. Materials Science Eng., University of Illinois at Urbana, Urbana, IL61801

In der Umgebung einer Grenzfläche kann eine Nichtgleichgewichtsphase stabilisiert werden. In Systemen mit einer großen Dichte an Grenzflächen können dadurch Phasenstabilitäten signifikant verändert werden. Solche Systeme sind durch eine Reihe von Nichtgleichgewichtsverfahren herstellbar. In diesem Beitrag werden Arbeiten über Grenzflächeneinflüsse in Dünnschichtsystemen und nanokristallinen Strukturen vorgestellt. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Bedeutung von Korn- und Phasengrenzen für die Bildung und Stabilisierung der amorphen Phase. Dies wird an Experimenten zur Stabilität amorpher Fe_1−XZr_X Dünnschichten verdeutlicht. Dabei beobachtet man oberhalb einer konzentrationsabhängigen kritischen Schichtdicke eine polymorphe Kristallisation der Schichten. Ähnliche Benetzungsphänomene treten bei geordneten Phasen in Nanostrukturen auf (Cluster, nanokristalline Materialien). Anhand mikroskopischer Modelle werden energetische Betrachtungen zur Phasenstabilität vorgestellt. Weiterhin werden Ergebnisse neuerer Computersimulationen diskutiert, welche zum Verständnis der Kinetik der Umwandlungen beitragen.