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O: Oberflächenphysik
O 19: Adsorption von Molekülen
O 19.5: Vortrag
Dienstag, 18. März 1997, 17:00–17:15, S 2
Die chemische Bindung von CN auf Pt(111) und ihre Auswirkungen auf die CN-Streckschwingung — •W. Daum1, F. Dederichs1, and J.E. M"uller2 — 1Institut f"ur Grenzfl"achenforschung und Vakuumphysik — 2Institut f"ur Schicht- und Ionentechnik, Forschungszentrum J"ulich GmbH, D–52425 J"ulich
Wir haben das Chemisorptionssystem CN/Pt(111) mit Summenfrequenz-Schwingungsspektroskopie und ab initio-Clusterrechnungen untersucht. CN adsorbiert sehr stabil an der Grenzfl"ache Pt(111)/Acetonitril und f"uhrt zu Spektren mit sehr intensiven Streckschwingungsbanden bei 1860 und 2070 cm−1. Wir diskutieren die Bindungschemie des CN/Pt-Systems anhand der Ergebnisse der Rechnungen und vergleichen sie mit dem CO/Pt-System. In "Ubereinstimmung mit dem Experiment ergeben die Rechnungen eine im Vergleich zum freien Molek"ul deutlich h"ohere bzw. niedrigere Schwingungsfrequenz, wenn CN auf Spitzen- bzw. Lochpl"atzen bindet. Diese Frequenz"anderungen resultieren aus der unterschiedlichen, platzspezifischen Beteiligung der antibindenden 4σ- und 5σ-Orbitale bzw. des bindenden 1π-Orbitals. Das sehr gro"se dynamische Dipolmoment der CN-Streckschwingung, da"s zwei Gr"o"senordnungen "uber dem des freien Molek"uls liegt, entsteht durch dynamischen Ladungstransfer zwischen dem CN-Molek"ul und den Pt-Atomen. Im Unterschied zu CO spielt das 2π-Orbital des CN-Molek"uls f"ur die Bindung zur Pt-Oberfl"ache keine Rolle, da die vom 5σ-Orbital abgeleiteten Zust"ande der CN-Pt-Bindung am Fermi-Niveau fixiert sind.