Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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O: Oberflächenphysik
O 37: Struktur reiner Metalloberflächen
O 37.1: Vortrag
Freitag, 21. März 1997, 11:15–11:30, S 10
Stress und mesoskopische Oberflächenmorphologie von Pt(110) — •Erminald Bertel und Paul Hanesch — Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Abt. Oberflächenphysik, EURATOM-Ass., D-85748 Garching bei München
In einer rastertunnelmikroskopischen (RTM) Studie der Pt(110) Oberfläche haben wir Wellenstrukturen mit einer Periode von ca. 1400Å und einer Amplitude von 3-10 Monostufen gefunden. Testexperimente mit Halogenadsorption und Kohlenstoffsegregation zeigen, daß diese mesoskopische Struktur weder auf Artefakte in der Probenpräparation zurückgeht noch kinetisch bedingt ist. Vielmehr scheint es sich tatsächlich um die Gleichgewichtsstruktur zu handeln. Die überraschende mesoskopische Rekonstruktion wird offenbar durch elastische Relaxation der intrinsischen Verspannung der Pt(110)-(2x1) Oberfäche verursacht. Quantitative Abschätzungen ergeben eine befriedigende Übereinstimmung mit berechneten Werten für den Oberflächenstreß. Demnach eröffnet das Studium mesoskopisch restrukturierter Oberflächen im Prinzip die Möglichkeit, den intrinsischen Oberflächenstreß abzuschätzen. Diese Größe ist anderen experimentellen Methoden bisher kaum zugänglich.