Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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PO: Polymerphysik
PO 6: Poster: Molekulare Dynamik und Transportphänomene
PO 6.11: Poster
Montag, 17. März 1997, 15:30–17:30, Gg
NMR-Feldgradienten-Diffusometrie in Polymerschmelzen — •E. Fischer1, R. Kimmich1 und N. Fatkullin2 — 1Sektion Kernresonanzspektroskopie, Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89069 Ulm — 2Universität Kazan, Kazan, Tatarstan
Der starke Feldgradient (60 T/m) im Randfeld supraleitender Magnete erlaubt die Messung von Segmentverschiebungen in Polymerschmelzen, wenn die mittlere quadratische Verschiebung kleiner als der Trägheitsradius ist. Bei den entsprechenden Diffusionsmessungen findet man Abweichungen des Segmentdiffusionsverhaltens von den Vorhersagen des Reptationsmodells [1]. Vor einiger Zeit wurde gezeigt, daß Flip-Flop-Prozesse zwischen Spins auf verschiedenen Makromolekülen den gemessenen Diffusionskoeffizienten beeinflussen sollten [2]. Trotz relativ langer Flip-Flop-Zeiten von τf = 0.1 s und starker Brownscher Molekularbewegung sollte der gemessene Diffusionskoeffizient als ein Spin-Diffusionskoeffizient betrachtet werden, der deutlich größer als der eigentliche Selbstdiffusionskoeffizient der Polymerketten ist und von der Konzentration und auch der Temperatur abhaengt. Vergleichende Experimente mit Polymerketten in deuterierter und nichtdeuterierter Matrix geben Aufschluß über den anteilsmäßigen Beitrag der immateriellen Spindiffusion.
[1] E. Fischer, R. Kimmich, N. Fatkullin, J. Chem. Phys. 104, 9174 (1996)
[2] N. Fatkullin, JETP 72, 563 (1991)