Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 20: Theorie der Supraleitung
TT 20.2: Vortrag
Freitag, 21. März 1997, 10:00–10:15, F1
Hysteretisches Kriechen gepinnter Flußliniengitter — •S. Scheidl1 und V.M. Vinokur2 — 1Institut für Theoretische Physik, Universität zu Köln, Zülpicher Str. 77, 50937 Köln — 2Materials Science Division, Argonne National Laboratory, Argonne, Il 60439
In Experimenten an YBCO in der Shubnikov Phase wurde kürzlich beobachtet [1], daß die elektrische Spannung als Funktion eines zeitlich variierten Stroms ausgeprägtes hysteretisches Verhalten zeigen kann. Insbesondere setzt sich das Flußgitter erst mit einer zeitlichen Verzögerung in Bewegung, die davon abhängt wie lange es zuvor in einem stromlosen Zustand gehalten wurde.
Mit heuristischen Argumenten wird ein einfaches phänomenologisches Modell begründet, mit dem dieses Verhalten interpretiert und verstanden werden kann [2]. Die Kriechgeschwindigkeit des Flußgitters (Spannung) in Gegenwart von Pinning ist durch eine typische Aktivierungsenergie bestimmt, deren zeitliche Entwicklung als Funktion der treibenden Kraft (Strom) durch das Modell formuliert wird.
[1] J.A. Fendrich et al., Phys. Rev. Lett. 77, 2073 (1996).
[2] S. Scheidl und V.M. Vinokur, erscheint in Phys. Rev. Lett. (1996).