Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 3: Amorphe Festkörper und Defektsysteme
TT 3.5: Vortrag
Montag, 17. März 1997, 15:30–15:45, F3
Der OH–Defekt, der α–Quarz amorph werden läßt — •R. Eilenberger, K. Laßmann und W. Eisenmenger — 1. Physikalisches Institut, Universität Stuttgart, D-70550 Stuttgart
Wir haben synthetischen α–Quarz mit hohen Dosen elektronen– bzw. neutronenbestrahlt. Wir finden, daß die Absorptionskoeffizienten zweier Infrarotbänder eng mit der mittleren freien Phononenweglänge in den Proben korreliert sind. Nach unserem Wissen sind diese Infrarotbänder bei 3520 und 3592 cm−1 noch nicht im Zusammenhang mit Bestrahlungsexperimenten diskutiert worden. Wir vermuten, daß der zugrundeliegende Defekt mit dem bekannten Al–OH Defekt verwandt ist, dessen Absorptionen bei 3306 bzw. 3367 cm−1 (e1 bzw. e2) liegen. Die Frequenzverschiebung führen wir auf eine modifizierte Umgebung des neuen Defektes zurück. Die ungewöhnliche Korrelation des neuen Al–OH Defektes mit breitbandiger Phononenstreuung weist darauf hin, daß er Teil eines anderen, ausgedehnten Defektes ist. Al–OH spielt somit bei der Amorphisierung von Quarz eine entscheidende Rolle.