Münster 1997 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 4: Symmetrie des Ordnungsparameters, Streifenkorrelationen in HTSL
TT 4.3: Vortrag
Montag, 17. März 1997, 15:45–16:00, F1
Tieftemperaturanomalie der Eindringtiefe von YBCO-Filmen — •H. Walter1, W. Prusseit1, R. Semerad1, H. Kinder1, D. Rainer2, H. Huber3, W. Assmann3, U. Poppe4, B. Kabius4, C. Zuccaro4, and N. Klein4 — 1TU München, Physik Dept.E10, 85747 Garching — 2Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth — 3LMU München, Sektion Physik, 85748 Garching — 4KFA Jülich, IFF, 52425 Jülich
Unabhängige Präzisionsmessungen der magnetischen Eindringtiefe von YBa2Cu3O7 -Filmen zeigen im Tieftemperaturbereich oft einen Anstieg, der im Rahmen konventioneller Supraleitungstheorien nicht verständlich ist. In d-Wellen Supraleitern können jedoch Grenzflächen (z.B. Korngrenzen), abhängig von ihrer Richtung zum Ordungsparameter der im Volumen vorherrschenden B1g-Symmetrie, paarbrechend wirken. Dadurch können zum einen tiefliegende, gebundene Quasiteilchenzustände oder grenzflächennahe Supraleitungsphasen mit anderer Symmetrie (z.B. B2g oder A2g) entstehen. Mit sinkender Temperatur konkurrieren diese mit der Volumensupraleitung und reduzieren die wirksamen Abschirmströme, was zum beobachteten Anstieg der Eindringtiefe führt. Um diese Arbeitshypothese zu testen, wurden Filme in verschiedenen Richtungen unter streifendem Einschu"s mit Schwerionen bestrahlt, um in definierter Weise viele künstliche Grenzflächen zu erzeugen. Induktive Messungen an derart bestrahlten Proben unterstützen die obige Idee. Die Abweichung der Eindringtiefenmessungen an Filmen von den linearen Einkristalldaten ist damit durch die höhere Korngrenzendichte erklärbar.