Bayreuth 1998 – wissenschaftliches Programm
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CP: Chemische Physik
CP 15: Dynamik molekularer Systeme
CP 15.1: Vortrag
Donnerstag, 12. März 1998, 09:10–09:30, H19
Langsame Reorientierungsprozesse in Kaliumamid — •J. Senker1 und M. Müller2 — 1Physikalisches Institut, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth — 2Institut Laue-Langevin, B. P. 156, F-38036 Grenoble Cedex 9
Alkali- bzw. Erdalkalimetalle bilden mit Ammoniak salzartige Verbindungen, die als Abkömmlinge des NaCl-Strukturtyps beschrieben werden können. Diese zeichnen sich häufig durch ein komplexes Phasenverhalten aus, das durch das Wechselspiel zwischen molekularer Dynamik und dem Kristallpotential verursacht wird. Aufgrund des einfachen strukturellen Aufbaus eignen sie sich als Modellsysteme zur Untersuchung dynamischer Phänomene. Da Amidionen (NH2−) isoelektronisch zu Wassermolekülen (OH2) sind, können diese Untersuchungen zum besseren Verständnis molekularer Dynamik in wasserhaltigen Systemen beitragen.
An der volldeuterierten Verbindung wurden winkelabhängige Messungen der Deuterium-Relaxation (T1 und T1Q) sowie Linienformanalysen durchgeführt. Die Messungen erlauben ein detailliertes Studium der in der monoklinen Tieftemperaturphase vorherrschenden dynamischen Prozesse und deren Einfluß auf die Phasenumwandlung in die tetragonale Modifikation. Unsere Ergebnisse ergänzen in jüngster Zeit durchgeführte Neutronenbeugungsexperimente.