Bayreuth 1998 – wissenschaftliches Programm
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CP: Chemische Physik
CP 4: Biologische Systeme
CP 4.3: Poster
Montag, 9. März 1998, 18:00–20:00, P1
Blutverträglichkeit von Poly[bis[trifluorethoxy]phosphazen]
(PTFEP) — •A. Welle1, M. Grunze1, D. Tur2 und H. Motschmann3 — 1Angewandte Physikalische Chemie, Universität Heidelberg — 2Institute of Organo-Element Compounds, Academy of Sciences, Moscow — 3MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Berlin
Das in vitro-Verhalten sowie die Proteinadsorption von PTFEP wurde im Vergleich zu hydroxy-, amino-, aldehyd- und alkylterminierten Oberflächen und Polymeren systematisch untersucht. PTFEP adsorbiert große Mengen Albumin und nur geringe Mengen gerinnungsstimulierender Proteine aus Plasma. Durch in vitro-Thrombozytenadherenztests und ex vivo- Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß die Thrombogenität von PTFEP im Vergleich zu den Referenzmaterialien am geringsten ausgeprägt ist. Die Thrombogenität der Oberflächen ist mit ihrer Albuminadsorption korreliert, wodurch der Passivierungseffekt durch adsorbiertes Albumin bestätigt wurde. Der Zustand der adsorbierten Proteine wurde durch ihre Eluierbarkeit und ihre CD-Spektren charakterisiert. PTFEP bindet die gerinnungsverursachenden Proteine zum Großteil reversibel, d.h. gering denaturiert. Das CD-Spektrum von adsorbiertem Fibrinogen zeigte eine geringe Veränderung der Sekundärstruktur dieses Proteins auf PTFEP. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, daß die gute Blutverträglichkeit von PTFEP durch die Ausbildung einer albuminreichen Adsorbatschicht und die Stabilisierung des nativen Zustands der adsorbierten Proteine verursacht wird.