Bayreuth 1998 – scientific programme
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SYA: Symposium Kolloide Systeme und Polyelektrolyte
SYA 3: Kolloidale Systeme und Polyelektrolyte
SYA 3.1: Talk
Monday, March 9, 1998, 16:20–16:40, H18
Physikalische Chemie von Zufallsflächen — •H.-G. Döbereiner — Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung,
Kantstraße 55, 14513 Teltow-Seehof
Flüssige amphiphile Membranstücke sphärischer Topologie, sogenannte Vesikel, zeigen in wässriger Lösung eine reichhaltige Morphologie. Diese wird bestimmt durch die elastische Biegeenergie der molekularen Doppelschicht der Vesikelmembran. Experimentell beobachtete Vesikelformen sind jedoch nicht statisch, sondern zeigen relativ starke thermische Fluktuationen um die Gleichgewichtsform. Der erste Teil des Vortrages charakterisiert die prolate Phase fluider Vesikel, sowie die Phasenübergänge zu Vesikelformen anderer Symmetrie. Fluktuierende Vesikel sind einerseits Zufallsflächen mit interessanten statistischen Eigenschaften unabhängig von der konkreten Realisierung mit bestimmten Molekülen, andererseits werden die elastischen Eigenschaften der Membran wesentlich durch die Membranmoleküle und ihre Wechselwirkung mit dem umgebenden wässrigen Medium bestimmt. Eine Asymmetrie in der chemischen Umgebung zwischen innerem und äußerem Medium führt zu einer spontanen Krümmung der Membran. Die Form eines Vesikels kann so als Sonde für die Wechselwirkung der Membran mit dem umgebenden Medium dienen. Im zweiten Teil des Vortrages werden beispielhaft polymerbedeckte Membranen, (geladene) Membranen in Elektrolyt- oder Zuckerlösung, sowie enzymatische Reaktionen an Grenzflächen diskutiert.